Wer gut hört, nimmt Gefahrenquellen rechtzeitig wahr und wird auf überraschende Änderungen im Verkehrsfluss schneller aufmerksam. „Selbst eine nur leichte Hörbeeinträchtigung kann nicht durch jahrelange Erfahrung im Straßenverkehr kompensiert werden“, betont Marianne Frickel, Hörakustikmeisterin und Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha).
Um herannahende Autos, Fahrradklingeln aber auch fast lautlos fahrende E-Autos und -Scooter sowie andere Verkehrsteilnehmer rechtzeitig wahrzunehmen und entsprechend reagieren zu können, ist gutes Hören mit beiden Ohren, das sogenannte Richtungshören, notwendig. Dabei erkennt das Gehirn, aus welcher Richtung die Geräusche kommen. Besonders bei schlechten Sichtverhältnissen kann das entscheidend sein: In einer gefährlichen Situation lenkt das Gehör reflexartig den Blick zur Gefahrenquelle – aber eben nur wer gut hört, schaut auch hin.
Daher ist es ratsam, das Gehör regelmäßig beim Hörakustiker überprüfen zu lassen. „Ein Hörtest ist in der Regel unverbindlich und dauert nicht lange. Dafür weiß man danach sicher, ob das eigene Gehör problemlos funktioniert oder ob ein Hörsystem erforderlich ist“, sagt Frickel. Mobilität ist für viele Menschen ein entscheidender Faktor für eine hohe Lebensqualität. Es wird als Teil der individuellen Freiheit empfunden, unabhängig vom Alter oder der Art der Verkehrsbeteiligung, mobil zu sein und am Straßenverkehr teilnehmen zu können. Um sich und andere dabei nicht zu gefährden, sollte ein Hörtest wie ein Sehtest zu den selbstverständlichen regelmäßigen Fahrtüchtigkeits-Checks gehören.
Über die Website www.hoerakustiker-suche.de finden sich wohnortnah Hörakustikerinnen und Hörakustiker in ganz Deutschland.