Der Herbst ist da. Kürzere, dunklere Tage mit Regen oder Nebel sorgen für schlechte Sichtverhältnisse im Straßenverkehr - für Radfahrer und Fußgänger genauso wie für Autofahrer. Dabei wird dem guten Hören im Vergleich zum guten Sehen oft weniger Bedeutung beigemessen. Ein optimales Gehör sorgt jedoch ebenfalls für Sicherheit im Straßenverkehr: Nur wer gut sieht und auch gut hört ist sicher unterwegs!
Die Wahrnehmung über die Augen wird durch die Ohren unterstützt. Um herannahende Autos, Fahrradklingeln, ein Martinshorn und andere Signalgeräusche rechtzeitig wahrnehmen und entsprechend reagieren zu können, ist gutes Hören mit beiden Ohren, das sogenannte Richtungshören, wichtig. Dabei erkennt das Gehirn, aus welcher Richtung die Geräusche kommen. Besonders bei schlechten Sichtverhältnissen kann das entscheidend sein: In einer gefährlichen Situation lenkt das Gehör reflexartig den Blick zur Gefahrenquelle – wer gut hört, schaut auch hin.
Hören ist dabei ein individuelles Vermögen. Mit zunehmendem Alter nimmt das Hörvermögen oft ab. Der Betroffene und auch seine Umgebung passen sich dem schwindenden Hörvermögen an. So kann die Hörminderung über lange Zeit unbemerkt voranschreiten.
Während ein Sehtest bei der Führerscheinprüfung per Gesetz vorgeschrieben ist, ist der Hörtest freiwillig. Vielen Fahranfängern und „Langzeit-Fahrern“ ist deshalb gar nicht bewusst, dass ein Check der Ohren ebenfalls eine wichtige Maßnahme wäre, um im Straßenverkehr sicher unterwegs zu sein. Regelmäßige Hörtests - ganz unabhängig vom Alter des Verkehrsteilnehmers - würden die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer erhöhen.
„Jedem Verkehrsteilnehmer ist gut geraten, einen qualifizierten Hörtest beim örtlichen Hörakustiker oder beim HNO-Arzt zu machen, um seine Hörfähigkeit zu überprüfen“, sagt Hörakustiker-Meisterin Marianne Frickel. „Ein Hörtest beim Hörakustiker ist in der Regel kostenlos und dauert nicht lange. Dafür weiß man hinterher, ob das Gehör einwandfrei funktioniert oder ob Unterstützung in Form eines Hörsystems sinnvoll wäre.“