Lauter Fan-Support beim Hallensport

In Deutschlands Sporthallen und -arenen wird es 2024 laut: Ob bei der Handball EM im Januar, bei Turnieren, Liga- und Pokalspielen im Basketball, Volleyball, Hockey oder in anderen Sportarten – Fan-Support mit Klatschpappen, Tröten, Trommeln und Pfiffen macht Spaß und gehört für viele zur Fankultur bei Hallensportereignissen. Was manche dabei unterschätzen: Lautstarkes Anfeuern birgt Risiken fürs Gehör, sowohl für das eigene als auch für das der Personen in der Nähe.

„Wird eine Lautstärke von über 85 Dezibel nah am ungeschützten Ohr erreicht, kann das Gehör dadurch geschädigt werden“, erklärt Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). Der Hörakustikmeister, der als Pädakustiker zusätzlich auf Kinder spezialisiert ist, sagt: „Wer sein Gehör in lauten Umgebungen schützt, beugt Tinnitus, Schwerhörigkeit und einem Knalltrauma vor. Insbesondere für empfindliche Kinderohren ist zuverlässiger Gehörschutz bei Lärm zu empfehlen, um einen frühzeitigen irreparablen Hörverlust schon im jungen Lebensalter zu vermeiden.“ Hört sich nach einem lauten Sportereignis alles plötzlich dumpf an, hat man einen Dauerton oder das Gefühl von Watte im Ohr, können das Anzeichen für eine Hörschädigung oder einen Tinnitus sein. Dies sollte man schnellstmöglich professionell abklären lassen.

Für Gehörschutz gibt es unterschiedliche Lösungen. Die einfachen, umgangssprachlich als „Ohrstöpsel“ bezeichneten Einwegversionen, sind nur eine mögliche Variante. Es gibt aber auch mehrfach verwendbare, nachhaltigere Lösungen. „Für eine wiederholte Nutzung eignet sich beispielsweise individueller Gehörschutz, der für den persönlichen Gehörgang von Hörakustikern angefertigt und angepasst wird“, sagt Eberhard Schmidt. Er ist klein und handlich, schirmt Lärm zuverlässig ab und sitzt passgenau, kaum spürbar in den Ohren. Darin lassen sich auf Wunsch Filter verbauen, die vor großen Lautstärken schützen, aber Sprache durchlassen. So bleiben Gespräche in einer lauten Umgebung mit geschützten Ohren verständlich. Ebenfalls immer wieder einsetzbar ist Kapsel-Gehörschutz. Die sogenannten „Mickey-Mäuse“ bieten zuverlässigen Lärmschutz und sind für Kinder einfach zu handhaben.

Hörakustikerinnen und Hörakustiker können zu verschiedenen Gehörschutzlösungen beraten. Zudem bieten sie professionelle Hörtests an, die in der Regel kostenlos sind. Liegt ein Hörverlust vor, können sie als hochqualifizierte Fachkräfte diesen bestmöglich durch eine individuelle Hörsystemanpassung ausgleichen. Mit über 7.300 Hörakustiker-Betrieben und ca. 18.000 Hörakustikerinnen und Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk ca. 3,7 Millionen Menschen in Deutschland mit modernsten Hörsystemen.