„Wer unter einer Hörbeeinträchtigung leidet, kann sein Umfeld nur eingeschränkt wahrnehmen“, erklärt Hörakustiker-Meister Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). „Das trifft Kinder und Jugendliche besonders. Denn für die Entwicklung und damit die Zukunft jeden Kindes ist das Erlernen der Sprache sehr wichtig, um andere verstehen und sich mitteilen zu können. Wir Hörakustiker sorgen dafür, dass eine Hörschwäche früh erkannt und bestmöglich ausgeglichen wird.“
Weltweit haben etwa 23 Millionen Kinder ein eingeschränktes Hörvermögen. Statistisch sind ca. 1 bis 3 von 1.000 Neugeborenen von Hörstörungen betroffen. Hörakustiker, die auf schwerhörige Kinder spezialisiert sind, werden auch Pädakustiker genannt. In Fortbildungskursen, die u.a. von der Akademie für Hörakustik in Lübeck angeboten werden, erhalten sie das nötige Fachwissen für eine kindgerechte Versorgung.
„Die Messung des Hörvermögens bei Kindern erfordert viel Fingerspitzengefühl und besondere Techniken, in denen Pädakustiker geschult sind“, so Schmidt, der ebenfalls Pädakustiker ist. Um den Grad der Schwerhörigkeit bei Kindern genau zu ermitteln und ein Hörsystem individuell anzupassen, werden spielerische Tests sowie spezielle Messmethoden angewandt.
Zum ersten Mal wird das Gehör direkt nach der Geburt bei einem Neugeborenen-Hörscreening, als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung getestet. „Wird eine Schwerhörigkeit diagnostiziert, ist eine Versorgung mit Hörgeräten ab dem zweiten Lebensmonat möglich“, so Schmidt. „Die Weiterentwicklung des schwerhörigen Kindes wird durch eine Hörsystemversorgung gefördert, denn nur durch die akustischen Reize, die wir aufnehmen, können die wichtigen Hörbahnen ausgebildet werden“, erklärt Schmidt.
Pädakustiker in Wohnortnähe finden sich über: www.hoerakustiker-suche.de.