Was manche beim Einsatz von Pyrotechnik unterschätzen: Ein Feuerwerkskörper kann eine Lautstärke von 140 Dezibel (dB) und mehr erreichen. Dies ist lauter als ein Presslufthammer. „Bei Lautstärken ab etwa 85 Dezibel kann das Gehör Schaden nehmen. Ab 125 Dezibel ist die Schmerzgrenze überschritten“, sagt Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha).
Damit kein Knalltrauma oder ein irreversibler Gehörschaden entsteht, raten Hörakustiker zu Gehörschutz. „Ein einziger Knall kann ausreichen, um die feinen Haarsinneszellen im Ohr irreparabel zu schädigen. Darum ist es ratsam, das Gehör vor kurzen, lauten Schallimpulsen oder länger andauernder Lärmeinwirkung zu schützen“, erklärt Schmidt.
Der Hörakustikmeister, der als Pädakustiker zusätzlich auf schwerhörige Kinder spezialisiert ist, weiß: „Insbesondere Kinder und junge Menschen können oft die Lautstärke und das Risiko nicht richtig einschätzen, das von Böllern, Knallern und Pyrotechnik für ihr empfindliches Gehör ausgeht. Sie gilt es, dafür zu sensibilisieren, um einer frühen Lärmschwerhörigkeit vorzubeugen.“
Schmidt empfiehlt: „Um sich vor Langzeitschäden am Gehör bestmöglich zu schützen, hilft es, in Situationen, wo Pyrotechnik gezündet wird, Gehörschutz zu tragen und möglichst Abstand zu halten.“ Im Gegensatz zu einfachen Einweg-Ohrstöpseln sitzt individuell angepasster Gehörschutz vom Hörakustiker optimal im Gehörgang, schirmt diesen vor Lärm sicher ab und ist mehrfach einsetzbar. Darin lassen sich Filter verbauen, die Lärm sicher ausblenden, aber Stimmen durchlassen. So bleibt eine Unterhaltung mit geschütztem Gehör möglich.
Zudem ist für Kinder auch Kapselgehörschutz, sogenannte Micky-Mäuse, gut geeignet. Hörakustiker können zu den verschiedenen Gehörschutzlösungen kompetent beraten.