Ich bin Pflegekraft

Zuerst Creme, Parfüm und Haarspray auftragen, dann das Hörsystem einsetzen. Wer die Reihenfolge vertauscht und das Hörsystem Sprays und Cremes aussetzt, riskiert, dass es mit dem Hören nicht perfekt klappt. Auch bei schlechtem Sitz des Hörsystems kann seine Funktion beeinträchtigt sein. Aber woher weiß ich, ob das Hörsystem richtig sitzt? Denn es geht nicht um mein eigenes! Nicht selten wenden sich Angehörige und Pflegekräfte mit diesen Fragen an Hörakustiker. Denn wie der Hörsystemträger selbst müssen auch sie erst mit einem neuen Hörsystem vertraut werden. Ist der Schwerhörige zudem auf ihre Hilfe bei der Hörsystemnutzung angewiesen, sind sie oft verunsichert.


Die wichtigsten Nutzungs- und Pflegetipps für Sie zusammengestellt

Die wichtigsten Fragen zum Einsetzen der verschiedenen Hörgerättypen, zu ihrer Nutzung, Pflege und zu Störungen beantwortet ein Informationsblatt der Bundesinnung der Hörakustiker. Sie können es sich hier in neun verschiedenen Sprachen kostenfrei herunterladen, in Deutsch, Englisch, Türkisch, Französisch, Spanisch, Arabisch, Russisch oder Chinesisch.


Moderne Hörsysteme sind winzige hochleistungsfähige Computer. Daher ist die richtige Handhabung wichtig. Eine erste Orientierung gibt Ihnen das oben angegebene Faltblatt. Bei weiteren Fragen helfen Ihnen die Hörakustiker gerne. Mit der Hörakustiker-Suche finden Sie schnell den Hörakustiker bei sich vor Ort.


Hörsysteme gleichen den Hörverlust bestmöglich aus. Trotz hervorragender Technik und Innovationen liegt es aber auch in der Hand des Hörsystemträgers, dass das Hören mit den kleinen Minicomputern funktioniert. Ist er auf Ihre Hilfe angewiesen, ermuntern Sie ihn doch,

- die Hörsysteme ständig zu tragen. Das Ohr, oder besser das Gehirn, wo das eigentliche Hören und Verstehen stattfindet, muss sich an das wiedererlangte Hören erst gewöhnen. Am Anfang ist es ungewohnt und kann sogar unangenehm sein. Denn plötzlich hört der Betroffene wieder alles. Und "alles" meint: alles. Das Glas, das auf den Tisch gestellt wird, das Kratzen vom Besen auf dem Fußboden, das Knistern der Zeitung. In der Gewöhnungsphase stellt der Hörakustiker regelmäßig die Hörsysteme auf Basis der Erfahrungen und Wünsche des Hörsystemträgers nach.

- Ohrpasstücke, sogenannte Otoplastiken zu tragen. Sie helfen dem Hörsystemträger und Ihnen! Die Otoplastik sitzt in Ohrmuschel und Gehörgang. Eigens dafür angefertigt nach dem Abdruck des jeweiligen Ohrs, sitzt sie passgenau, bequem und gibt dem Hörsystem perfekten Halt. Sie sichert, dass die vom Hörsystem verstärkten Geräusche stets in gleicher Richtung und aus gleicher Entfernung an das Trommelfell dringen. Die verbreiteten Schirmchen, die relativ lose im Gehörgang sitzen, sichern das nicht und sind für Sie als Außenstehender schwieriger in die richtige Position zu bringen.

- die Hörsysteme vor Nässe, Kälte und zu großer Hitze zu schützen. Heizung und Föhn sind nichts für die empfindliche Elektronik. Im Winter schützt eine Mütze nicht nur Kopf und Ohren, sondern auch die Hörsysteme.

- die Hörsysteme über Nacht zum Trocknen in die Trockenbox oder den Trockenbeutel zu legen. Pflege und eine regelmäßige Wartung beim Hörakustiker sind ebenfalls empfehlenswert. Er kann Verunreinigungen beheben und kleinere Reparaturen vornehmen.

- stets Reservebatterien dabei zu haben.